Antibiotika sind heutzutage eine der wichtigsten Arzneimittelgruppen, da sie zur Behandlung bakterieller Infektionen unverzichtbar sind. Ein Antibiotikum sollte nur eingenommen werden, wenn es unbedingt notwendig ist: So selten wie möglich, aber so oft wie nötig.
Während oder nach einer Antibiotika-Therapie kann es zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Resistenzentwicklung, Durchfall oder einer Schädigung des Darmmikrobioms kommen. Das Grundproblem besteht darin, dass Antibiotika nicht zwischen „guten“ und „schlechten“ Bakterien unterscheiden können und somit einen kompletten „Kahlschlag“ im Darm verursachen. Durch die Zerstörung der nützlichen Darmflora fehlt im Darm unsere natürliche „Abwehr“ – so können sich krankheitsfördernde und auch gegen Antibiotika resistente Keime vermehren. In einigen Studien wird beschrieben, dass dieses Ungleichgewicht im Darm bereits nach einmaliger Antibiotikaeinnahme auftreten kann und die Darmbakterien nachhaltig in ihrer Vielfalt und Anzahl verändert werden.
Um diesen Nebenwirkungen entgegenzuwirken, kann es sinnvoll sein schon während bzw. direkt im Anschluss an die Antibiotika-Therapie ein Probiotikum einzunehmen. Dies bestätigen auch aktuelle wissenschaftlichen Studien. Nach Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind Probiotika lebende Mikroorganismen, die uns einen gesundheitlichen Vorteil bringen, wenn wir sie in ausreichender Menge zu uns nehmen. Probiotika gibt es in verschiedenen Varianten wie zum Beispiel als Kapsel oder Pulver zum Auflösen in Wasser. Wichtig bei der Auswahl ist, dass das Präparat eine gute Qualität aufweist und eine hohe Anzahl an lebenden Bakterienkulturen enthält. Durch die Einnahme eines Probiotikums können nicht nur Antibiotika-assoziierte Durchfälle vermieden werden, sondern auch das Immunsystem gestärkt werden. Insbesondere bei Kindern und Säuglingen ist es wichtig den Darm nach einem Antibiotikum wieder aufzubauen, damit langfristigen Folgeschäden vorgebeugt werden kann.
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